Vom 12.10. bis 02.11.2023 führten wir 2 zusammenhängende Transporte in die Ukraine durch. Dabei handelte es sich um die 40. und 41. Tour in die Ukraine seit Kriegsbeginn. Eine Zahl, auf die wir als kleine Organisation durchaus Stolz sind. 

Alles begann mit der Abholung eines 900kg schweren Generators von Daewoo in den Niederlande für eine Schule in Selydove, welcher durch unser Team und durch Hilfe einer befreundeten Person finanziert wurde.

Unmittelbar im Anschluss konnten wir durch den von uns durchgeführten Spendenpool für Generatoren & Powerstationen den 1. Teil des Pools, 100 Generatoren für Wuhledar, bestellen und bei Valkenpower in den Niederlande abholen. Valkenpower überließ uns dabei, wie im Vorfeld vereinbart, die Generatoren mit einem Rabatt von nahezu 50% (215,00€ anstatt 423,50€).

Am 13.10. startete Uwe mit dem Generator für die Schule, sowie 42 Generatoren an Bord Richtung Charkiw. Obwohl wir damit nicht gerechnet hatten, verlief der Grenzübergang dieses Mal ohne Probleme. Ein Wunder, da man seit Juni 23 trotz sorgfältiger Vorbereitung und digitaler Anmeldung sowie unter Einhaltung der aktuellen Vorschriften, an der polnischen Grenze der Laune und Willkür der Grenzbeamten ausgesetzt ist. 

In Charkiw wartete bereits unser Partner “Oleg” von U.Prava, mit dem wir uns gemeinsam auf den Weg ins Frontgebiet machten. Erstes Ziel war Selydove, um “den Dicken” in den Abendstunden an die dort ansässige Grund & Volksschule zu übergeben. Dieses Projekt und die deshalb privat durchgeführte Finanzierung lag uns sehr am Herzen, da wir mit diesem Generator die Stromversorgung der Schule, sowie der Schutzbunkeranlage und den vollständigen Schulbetrieb sicherstellen können. Entsprechend war die Freude bei allen Beteiligten sehr hoch, da damit ein wenig Normalität in den Alltag der Kinder gebracht wird. 

Tags darauf begannen wir die ersten Generatoren im Einzugsbereich von Wuhledar und in unmittelbarer Frontnähe an die Bevölkerung, welche seit April 2022 ohne Strom leben mussten, zu verteilen, welche zuvor von der Administration in Wuhledar ausgewählt wurden. Die folgenden Tage waren gefüllt mit weiteren Verteilaktionen die immer  durch die “White Angels” , einer Freiwilligengruppe der ukrainischen Nationalpolizei begleitet und geschützt wurde. Sehr häufig wurden wir trotz Artilleriebeschuss im Hintergrund mit einem Lächeln und einer Herzlichkeit empfangen. Und nicht weniger oft waren wir gezwungen, Geschenke in Form von Honig, Walnüssen, Äpfel, Bilder, eingelegtes Gemüsen etc. anzunehmen. Menschen die nicht viel haben, ließen sich nicht überreden, dass Wenige was sie haben, mit uns zu teilen.

Im Anschluss an die Verteilung der Generatoren machte sich Uwe auf den Weg nach Lviv, um dort den Transporter an Kirstin, eine Fahrerin die uns zuvor bereits unterstützte, zu übergeben. 

Zeitgleich wurde in Wachtberg der 2. Transporter für die Tour in die Ukraine vorbereitet. Die restlichen 58 Generatoren sowie ein weiterer, größerer Generator, sowie Tierfutter für ein Tierheim in Odessa machten sich am 20.10. mit Justin auf den Weg, der kurzfristig einsprang und den ersten Teil der Tour bis Polen übernahm. Kirstin und Justin trafen sich mitten in Polen, um einen Fahrzeugtausch (voll gegen leer) durchzuführen. Wieder zurück in Lviv übergab Kirstin den Transporter an Uwe, der sich direkt auf den Weg machte, um Oleg den 2. Teil der Generatoren in Frontnähe zu übergeben.

Da wir noch weiteres zu “erledigen” hatten, wurde die Verteilung  ohne unser Beisein, dennoch aber vollständig transparent durchgeführt. 

Uwe fuhr währenddessen über Saporischschja, wo er von einem Soldaten 3 Kitten übernahm, nach Odessa, um die restliche Ladung (Generator und Futter für Tiere) an das Tierheim von Vera, die wir in der Vergangenheit bereits mehrfach unterstützten,  zu übergeben.

Im Anschluss brachten wir die Kitten noch in ein befreundetes Tierheim in Riwne, welches von Jasmin von “Artgerecht Sozial e.V.” aufgebaut wurde, zu bringen. Vielen Dank an Jasmin an dieser Stelle, dass sie uns wieder einmal bei der Versorgung der Tiere unterstützt. 

Nach insgesamt 16.401km (beide Fahrzeuge zusammen) ging nach der Rückkehr eine für uns alle emotionalsten Touren bisher zu Ende. Es wurde gemeinsam gelacht (unglaublich in Anbetracht der Situation vor Ort), aber es kullerte hier und da auch die ein oder andere Träne über die Wangen der von uns besuchten Menschen und natürlich auch in unserem Team. 

Aber lassen wir Bilder sprechen: 

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